Niedersächsische Bauwirtschaft freut sich über gutes Jahr 2014

Produktion und Umsatz steigen in der niedersächsischen Bauwirtschaft 2014 deutlich – Auftragseingänge gehen aber zurück.

Das Wetter meinte es 2014 gut mit der Bauwirtschaft. Der milde Winter im ersten Quartal ließ die Bauproduktion in Niedersachsen in dieser Zeit um 33,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigen. Die Betriebe erwirtschafteten in den ersten drei Monaten gut 29 Prozent mehr Umsatz als 2013. Die überdurchschnittlich positiven Zahlen brachten einen Puffer für das restliche Jahr.

Bauproduktion / Baugewerblicher Umsatz

Insgesamt stieg die Bauproduktion in Niedersachsen 2014 um 4,7 Prozent gegenüber 2013. Grund für die positive Entwicklung war vor allem der Wohnungsbau, in dem sieben Prozent mehr Arbeitsstunden geleistet wurden. Doch nicht nur bei der Produktion ist der Wohnungsbau das Zugpferd der Bauwirtschaft. Auch der Baugewerbliche Umsatz im Wohnungsbau stieg mit einem Plus von 6,8 Prozent gegenüber 2013 überdurchschnittlich. Insgesamt konnte die niedersächsische Bauwirtschaft 3,8 Prozent mehr Umsatz erwirtschaften. Erfreulich, aber dennoch hinter der Umsatzsteigerung von 4,1 Prozent auf Bundesebene zurück.

Baugenehmigungen

Der nach wie vor große Bedarf an Wohnungen, die Niedrigzinsphase und die geringe Rendite, machten auch 2014 die Anlage in Wohnraum attraktiv. Dadurch lässt sich das Plus von 2,1 Prozent für Baugenehmigung von Wohngebäuden erklären. Treibend für die Steigerung waren die Genehmigungen von Mehrfamilienhäusern und Wohnheimen, die 2014 um 12,7 Prozent gegenüber 2013 stiegen. Die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser sind hingegen zurückgegangen.

Die niedersächsischen Betriebe mussten auch bei den Baugenehmigungen für Nichtwohngebäude ein Minus hinnehmen. Mit knapp 20.250 fiel die Zahl im Vergleich zu 2013 um 2,5 Prozent.

Auftragseingänge

Bei den Auftragseingängen gab es eine große Kluft zwischen Hoch- und Tiefbau. Insgesamt sank die Zahl 2014 um 2,1 Prozent gegenüber 2013. Auf Bundesebene sank die Zahl der Auftragseingänge hingegen nur leicht um 0,5 Prozent. Schuld an dem schlechteren Ergebnis in Niedersachsen war vor allem der Tiefbau. Hier gab es 2014 5,7 Prozent weniger Auftragseingänge. Vor allem der Straßenbau (minus 13,5 Prozent) trug zu der negativen Entwicklung bei. Im Hochbau wurden hingegen 1,6 Prozent mehr Aufträge generiert. Auch hier ist die positive Zahl durch den Wohnungsbau (plus drei Prozent) bedingt.

Beschäftigung

Erfreulich: 1,5 Prozent mehr Personen als 2013 sind 2014 in der niedersächsischen Bauwirtschaft tätig. Im Jahresdurchschnitt sind es knapp 82.300. Insgesamt wurden 2014 in Niedersachsen über 2,5 Mrd. Euro an Löhnen und Gehältern ausgeschüttet. Das ist ein Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2013.

Bauprognose

Für das Jahr 2015 erwartet die Branche ein Umsatzplus von zwei Prozent. Damit würde die 100 Mrd.-Euro-Marke auf Bundesebene erstmalig seit 2000 wieder überschritten. Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen, fasst die Erwartungen für 2015 zusammen: „Wir rechnen 2015 zwar noch mit einem leichten Wachstum, gehen aber davon aus, dass das Tempo der positiven Entwicklung abnimmt. Die Zahlen für das Baugewerbe werden auf einem guten Niveau stagnieren.“

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