Niedersachsens Zimmerer tagten in Hannover - Holz ist Baustoff dieses Jahrhunderts

Am Verbandstag des Verbandes Niedersächsischer Zimmermeister (VNZ) am 11. und 12. September 2015 nahmen 75 Personen teil. Pünktlich zur Fachtagung wurden die Strukturdaten des Zimmererhandwerks veröffentlicht. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass das Zimmererhandwerk in Niedersachsen weiterhin boomt.

Erfreuliche Nachricht: 8.557 Mitarbeiter sind in den 1.157 niedersächsischen Zimmereien beschäftigt. Das ist ein Plus von 285 Mitarbeitern (+ 3,5 Prozent) gegenüber 2013 und ein Anstieg von 1.139 Beschäftigten (+ 15 Prozent) gegenüber dem Jahr 2010.

Der positive Trend der Beschäftigungszahlen zeigt, dass die Nachfrage nach dem Werkstoff Holz steigt. Das bestätigt auch Dipl.-Ing. Karl Hoffmeister aus Lamspringe, Vorsitzender des VNZ: „Wir profitieren vor allem von der wachsende Nachfrage nach Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Das macht das Bauen mit Holz als einen natürlichen Rohstoff für viele Bauherren attraktiv. Ob im Eigenheimbau, bei Kindergärten, im Gewerbebau oder bei den anhaltenden Modernisierungsarbeiten im Gebäudebestand: Die Nachfrage nach unseren Bauleistungen ist nach wie vor hoch.“ Der Ausblick auf 2016 ist weiterhin optimistisch: Die Beschäftigung wird nach Einschätzung des Bundesverbandes Holzbau Deutschland noch einmal um zwei Prozent steigen.

Wilhelm Reihl, Geschäftsführer des VNZ, mahnt jedoch: „Zwar hat sich der Anteil der genehmigten Gebäude in Holzbauweise binnen anderthalb Jahrzehnte deutlich erhöht, doch auch die Holzbaubranche ist stark konjunkturabhängig. Die nicht gelöste Eurokrise hängt wie ein Damoklesschwert über unseren Betrieben und ihren Mitarbeitern.“

Auch unter Jugendlichen erfreut sich das Zimmererhandwerk weiter großer Beliebtheit. 900 Lehrlinge befinden sich derzeit in Niedersachsen in der Ausbildung. Damit erhöht sich die Zahl nochmal um knapp 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Mitarbeiter schätzen vor allem den Zusammenhalt in den stark familiär geprägten Betrieben: 75 Prozent der Zimmereien in Niedersachsen haben weniger als zehn Beschäftigte.  „Die Zahlen sprechen dafür, dass Jugendliche eine qualitativ hochwertige, abwechslungsreiche und zukunftsträchtige Ausbildung suchen und diese in unserem Gewerk finden“, so Hoffmeister. Auch Reihl ist mit den Zahlen zufrieden: „Trotz der steigenden

Anzahl an Studienanfängern und den Nachteilen des demografischen Wandels gelingt es dem niedersächsischen Zimmererhandwerk, Jugendliche für die Ausbildung zu begeistern!“ Eine Gefahr sieht er allerdings im drohenden Wegfall der vorgeschriebenen Meisterausbildung: „Werden die Überlegungen aus Brüssel realisiert, werden die Ausbildungszahlen drastisch zurückgehen. Die Qualität der Bauleistungen durch schlecht ausgebildete Dienstleister – häufig aus Osteuropa kommend – wird einbrechen. Die Erfahrungen aus dem Fliesenlegerhandwerk sind ein deutlicher Beweis dafür“, so Reihl.

Ansprechpartner für die Presse: 

Wilhelm Reihl, Geschäftsführer VNZ
Telefon: 05 11 / 9 57 57 - 26,
E-Mail: reihl@bauverbaende-nds.de

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